Route des Grandes Alpes, der alte Weg zur neuen Zeit!

  • Route des Grandes Alpes (Der alte Weg zur neuen Zeit)


    Es war mal wieder soweit, die Vorbereitungen zur diesjährigen Alpentour 2010, mit meinem lieben Freund Klaus aus Mayen in der Eifel, waren abgeschlossen. Im Gegensatz zu unseren vorherigen Touren starteten wir dieses Mal nicht in der ersten Septemberwoche, sondern am Samstag, den 29. Mai 2010 für neun Tage. Aufgrund der langen Winterzeit in den Alpen, habe ich bis zur letzten Möglichkeit die bekanten Hotlinerufnummern der einzelnen Organisationen in der Schweiz und Frankreich angerufen, um zu klären, ob unsere geplante Route auch befahrbar ist. An dieser Stelle auch mein herzlicher Dank an Mimoto, der eine Woche zuvor in der geplanten Region unterwegs war und mir regelmäßig die aktuellsten Wintersperren mitteilte. Nur meinen Auftrag, die geschlossenen Pässe freizuräumen konnte er leider nicht nachkommen, Schade!


    Unsere geplanten Touren streiften häufig den Weg, wo einst die Jakobspilger entlang zogen, aber unser Ziel war nicht Santiago de Compostela, sondern über große Teile die „Route des Grandes Alpes“ bis Nizza.


    Unser Tour-Charakter sollte Technisch problemlose, ungefährliche Strecken, die allerdings eine tägliche Ausdauer (auf einer BMW 1150GS u. meiner Honda Pan 1300) von 280 bis 350 km erforderten nicht überschreiten.


    Jahreszeit, als beste Jahreszeit, ohne Schnee, hätten wir wie sonst immer die erste Septemberwoche wählen sollen, aber nicht Anfang Juni.


    Karten, außer den klassischen Michelinkarten 333; 334 u.341 im M 1:150 000 (1cm = 1,5 km) hatte ich auch das Garmin Navigationsgerät, GPSmap 276c zur Wegführung wieder montiert.


    Unsere Tour beginnt in der Nähe von Mayen, an der BAB Anschlussstelle Mendig. Von hier geht es am Anreisetag auf kurzem Weg (mit einem kleinen Umweg durch die Vogesen: Munster, Col de la Schlucht u. Route des Crètes) über Autobahnen nach Andermatt in der Schweiz, am Einstieg zu den bekannten Pässen: Oberalppass, Gotthard, Nufenen, Furka, Grimsel und Susten. Außer dem Sustenpass, der immer bis Mitte Juni der Wintersperre unterliegt, waren alle restlichen Pässe offen. Als wir in Andermatt ankommen, werden wir an der Teufelsbrücke von der Matterhornbahn, die in ihren ersten Tunnel einfährt empfangen.


    Wir überqueren die Teufelsbrücke die über die Schöllenenschlucht kurz unterhalb von Andermatt bei der Auffahrt aus Richtung Göschenen kommend führt. Hier soll nach der Sage, der Teufel die Brücke für die Urner gebaut haben und als Lohn einen Ziegenbock erhalten haben.




    Ein eindrücklicher, über eine weite Strecke in den Fels gehauener Weg führt zur ersten Teufelsbrücke. Neben der Teufelsbrücke ist ein bautechnisch äußerst interessanter Bachübergang, ein wackliger Hänge-Steg, der bei heftigen Regenwetter oder Windböen vom tosenden Wasser überspült werden könnte, er bildet die Passage für die Outdoor-Fussgänger(Kletterpark). Wenige Minuten später waren wir in der Unterkunft angekommen und freuten uns auf eine Dusche bzw. Erholungsbad. Somit konnten wir den Anreisetag als gelungen ausklingen lassen.



    Der nächste Tag stellte sich mit Regenschauern bis zum späten Vormittag ein, somit haben wir die geplanten zwei Runden auf die Oberalppass-Runde reduziert. Es wurde sogar die Möglichkeit in betracht gezogen, diese Runde mit der Matterhorn Zahnradbahn zu bewältigen, aber die Regenwolken brachen zum Glück auf, und wir konnten auf der GS und Pan platz nehmen.


    Die abwechslungsreiche Rundtour startet in Andermatt und führt zuerst über die Passstrasse auf den Oberalppass. Von dort geht es noch ca. 150 Hm der Kantonsstrasse folgend auf den vorläufigen Höhenpunkt der Tour. Einmal auf 2044 m Höhe angekommen, findet man den Oberalpsee, hier zum Teil mit geschlossener Eisdecke. Und weiter geht es zum Lucomagnopass, von hier kann das langgezogene Talende bis nach Biasca genossen werden.


    Die Runde wird durch den Gotthardpass geschlossen. Wir steuern selbstverständlich die alte „Kopfsteinpflaster“ bekannte Strasse an, und finden auch den richtigen Einstieg wieder. Zu diesem Zeitpunkt war für uns klar, dass die alte Passüberquerung möglich sein musste. Jedoch hatten wir nicht geprüft, ob die Gotthard Postkutsche im Einsatz war. Die alte Gotthard Postkutsche auf der Tremola Strasse vom Gotthard Richtung Airolo ist ein sicheres Zeichen dafür, dass auch die alte Passüberquerung möglich ist. Schade, bis zur Zylinderschloss gesicherten Schranke sind wir vorgestoßen, danach blieb uns nur ein Wenden und die Weiterfahrt auf der neuen Pass-Strasse.


    Zur Geschichte:
    Als 1882 der Bau der Gotthardbahn vollendet war, bedeutete dies das Ende der Postkutschen Herrlichkeit. Im Jahre 1922 fuhr dann das erste Postauto über den Pass; damit hatten der letzte Postillon vom Gotthard und seine Kutsche endgültig ausgedient. (Quelle: Gotthardverein)



    Am nächsten Tage sollte es über Furka, Grimsel und Nufenen weiter über die Schnellstrasse sowie Autobahn rasch nach Martigny gehen, damit wir hier den Gran San Bernardo angreifen konnten.


    Auch das war nicht möglich, in der zuvor liegenden Nacht hat es auf allen umliegenden Pässen geschneit, so dass die Wintersperren wieder gültig waren. Nun hatten wir auch unsere erste Bahnverladung zu bewältigen, wir fuhren zur Verladung zum Furka-Tunnel, für ca. 10.- Euro durften wir die Schranke passieren und in den Transportwaggon einfahren, es wurde nicht verzurrt, sondern wir blieben auf unseren Maschinen sitzen. Zwanzig Minuten später waren wir auf der Sonnenseite vom Furka und ab hier erlebten wir das schönste Wetter.



    Nun galt es im zügigen Tempo unser heutiges Etappenziel zu erreichen, wir wollten am frühen Abend im Aosta-Tal das Quartier beziehen. In Martigny den Tank befüllt (und die BMW brauchte schon wieder Öl) und noch ein kurzer Blick zum Mont Blanc und es ging weiter in Richtung Gr. St. Bernhard. Aber wie so häufig, sollte uns auch an diesem Tag ein besonderes Erlebnis in Erinnerung bleiben. Gleich vor der ersten, geöffneten Schranke, schaute nur ein Hinterteil eines PKW aus dem restlichen Schnee heraus. Aber dieser Anblick sollte uns nicht lange fesseln.




    Es sind schon eine ganze Reihe Motorradhorden und geschichtsrelevante Persönlichkeiten vor uns über den Großen-St.-Bernhard-Pass, der das Schweizerische Wallis mit dem italienischen Aostatal verbindet, gezogen.


    Einer der bekanntesten war wohl Napoleon, der mit 45k Soldaten, 5k Pferden und schweren Kanonen den Pass überqueren wollte, um in der Schlacht von Marengo die Österreicher zu besiegen. Am bekanntesten von allen ist aber der Feldherr Hannibal, seiner Elefanten wegen, die er zur Eroberung Roms einsetzen wollte. Den Geschichtsbüchern zufolge war er jedoch nicht sehr erfolgreich gewesen. Da er es ausgerechnet im Winter versuchte, soll er durch Lawinen und Schneestürme eine Vielzahl seiner Soldaten und fast alle Elefanten verloren haben.


    Am Lac de Toules vorbei geht es auf die alte Passstrasse und wer die Ausfahrt zur alten Passstraße übersieht, landet im 6 km langen Scheiteltunnel, wo er allerdings nur bei den Schweizer Grenzern wenden kann. An den Galerien glücklich entronnen geht es an der Talstation der Seilbahn »Super-St.-Bernhard« und einem Verbotsschild vorbei auf schmaler Straße in ein immer öder werdendes Hochtal. Bei gleichbleibender Steigung und kurvenreicher Strecke erarbeiten wir uns nach ca. 43 km den Anblick der geschlossenen Souvenirstände. Dort oben sind vor allem bei Sonnenschein und geöffneter Passstrasse die bekannten Bernhardinerhunde, die in Form von Plüschtieren in verschiedenen Größen angeboten werden. Im nahen Hospiz wurden bis 2004 die Hunde zur Zucht untergebracht.


    Da wir nun ein Tag vor Öffnung am Hospiz stehen, werden wir auch erwartet (Hannibal lässt Grüßen), jedoch von unserem Feind, einer geschlossene 20cm hohen Schneedecke und hinter dem Hospiz waren die Italiener noch gar nicht mit der Schneefräse zu sehen.
    Wir sind uns auch Sicher, dass der offizielle Öffnungstermin der Passstrasse nicht eingehalten wurde.




    Die für uns unüberwindbare Schneebarriere sorgte für ein besonderes Erlebnis, es gab nur einen Weg, zurück, denn wir gekommen sind. Unten angekommen führte uns der sechs Kilometer lange Tunnel zwar wintersicher durch den Großen-St.-Bernhard, verlangt aber sein Salär. In Aosta angekommen geht es weiter über Arvier, San Carlo Pass, Lago d`Arpy und im Anschluss über den Petit-St.-Bernhard, wo uns Bernhard von Menthon auf dem Monolith stehend, den Weg nach Val d´ Isère zeigt.


    Kurz vor Val d´ Isère habe wir unsere nächste Unterkunft für eine Nacht gefunden. Wir sind nun Mitglied im Hostelling International (franz.-Jugendherbergsverein), hier hatten wir die bislang günstigste Nacht in HP für 30,- Euro erhalten. Ich befürchtet böses, mein eifeler Begleiter mit schwäbischen Zügen war so begeistert, dass er gleich vorgeschlagen hat, bei allen weiteren Quartieren nach umliegenden Aubergen zu suchen. Ich hatte Glück, er hat keine gefunden und ich hatte versehendlich die Übersichtskarte der Jugendherbergen nicht mit eingepackt.


    Am nächsten Tag fahren wir nicht erst zum Col de I`Iseran, hier sind wir sicher, dass kein überqueren zu dieser Jahreszeit möglich ist, also fahren wir einen Bogen über die D902 zu dem 1968m hoch gelegenen Cormet de Roselend, zu dieser Jahreszeit sind bereits einige Radfahrer unterwegs, die gerne uns Ansprechen, damit wir ihren Fotoapparat bedienen u. sie vor dem Passschild fotografieren. Für uns geht es weiter in Richtung Albertville, in Beaufort angekommen, fällt mir sofort eine Boulangerie-Patisserie ins Auge, in der ich uns einige Törtchen zur Zuckerregulierung eingekauft habe.


    Nun, frisch gestärkt geht es weiter nach Albertville und hier beginnt eine kurzweilige Autobahnfahrt bis Saint-Marie-de-Cuines. Hier sind wir die wunderschöne Auffahrt zum Col du Glandon hinauf mit Fernblick zum Mont Blanc und im Anschluß zum benachbarten Col de Croix, den wir auch auf dem Rückweg passiert haben.


    Auch der Galibier steht auf unserer Tagesliste, jedoch auch hier noch die Wintersperre, daher die Anfahrt über den Col Telegraphe, er liegt zwischen den Bergmassiven von Arnan-Villard und Cerces und ist im Grunde nur ein „Trittbrett“, ein Appetithappen vor dem riesigen Galibier der uns versperrt bleibt.


    Zwischenzeitlich nähern wir uns dem eigentlichen Ziel, können es jedoch wiederum nur mit einer Tunnelfahrt durch den italienischen Frejus für 27.- Euro erreichen. In Briancon um 19 Uhr angekommen, sind die üblichen HRS-Hotels alle ausgebucht, mit ein wenig Glück, entdecke ich gegenüber dem Park-Hotel ein kleines aber nettes Logic Hotel „De la Chaussee“ mit einer wunderbaren Küche. Diese Stadt, mit einer besonderen Gesichte bietet seinen Gästen ein außergewöhnliches kulturelles Erbe, insbesondere ein in Europa einzigartiges Festungsprinzip, ähnliches kenne ich nur aus Carcassonne in Südfrankreich (wo Teile des Filmes „Der Namen der Rose“ gedreht wurden). Es ist eine Sünde, hier nicht einen ganzen Tag zu verbringen um die Festung und das alte Stadtzentrum an der Franziskanerkirche zu besichtigen, in engen, kleinen und steilen Gassen die vielen Restaurante, Bars und Handwerkerbetriebe anzusehen. Die alte Festung zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.


    Unsere Aufbruchstimmung am nächsten Morgen, wir durch die gleichzeitig aufbrechenden Ita.-Radfahrer ein wenig behindert, abgesehen das ihr Kleintransporter plötzlich ohne Einweiser rückwärts gefahren ist und die Pan beinahe auf die Seite gelegt hätte, aber ein fester Schlag gegen die Fahrzeug-Seitenwand sorgte für eine abrupte Bremsung die alles schlimmere verhindert hat.


    Auch der Col de Izoard
    Der Wunsch von Klaus, in jedem Fall den Col de Izoard nachzufahren steckte wohl seit vielen Jahren in seinem tiefsten Inneren, ich konnte jedoch den Ursprung nicht herausfinden. Ob er hier seine erste Motorrad-Tour mit der damaligen Freundin und seiner Honda Güllepumpe unternahm? Es bleibt mir verborgen.


    Diesen Appetithappen konnte ich ihm servieren, jedoch der Col de la Bonette blieb für uns unzugänglich (Wintersperre). Die Strecke verläuft von Norden nach Süden. Aus Briancon kommend für uns der erste Col an diesem Tag, bis zur Passhöhe hatten unsere 126 u. 85 PS 1.039 Höhenmeter zu erklimmen. Die Straße führt uns hinauf in eine optisch einmalige aber unwirtliche Welt. Sehenswert ist dabei die Schlucht Cerveyrette und der Ort Cervières auf 1.608 m Seehöhe. Die Straße präsentiert sich ähnliche den unseren, mit vielen Winterschäden. Selbst außerhalb der Saison ist man hier oben nicht ganz allein! Verständlich bei dieser Aussicht!


    Also weiter zum Col de VARS auf 2.109m.
    Die Freude am Motorradfahren stieg mit jedem Pass, den wir auf unserer Liste abhacken konnten. Erste Serpentinen in glühender Hitze im unteren Teil, dann eine Baustelle mit allem was dazu gehört (LKWs, Baufahrzeuge) im Mittelteil und zur Krönungen eine Umleitung auf eine Schotterpiste – „Like in the old days!“


    Auf der Passhöhe des Col des Vars war die Welt wieder in Ordnung und wir konnten unseren Gipfel-Cappuccino in der Gebirgssonne genießen. Nun müssen wir uns leider nicht entscheiden, ob wir für den Weg nach Nizza den mit 2.802 m angeblich höchsten Alpenpaß - den Col de la Bonette - oder den „nur” 2.327 m hohen Col de la Cayolle wählen. Die Reiseliteratur empfiehlt den letzteren als den wesentlich schöneren Pass. Wir folgen Witterungsbedingt (Wintersperre) dieser Empfehlung und werden nicht enttäuscht. Die schmale Straße führt vorbei an steilen schroffen Felswänden und tiefen Schluchten; es geht über schmale aus Stein gemauerte Brücken, die die Schluchten überspannen und durch Dörfer, die an der Felswand zu „kleben” scheinen wie Schwalbennester.



    Die letzte Alpenetappe bis Nizza wird zu einem Erlebnis der Gegensätze. Nach Überquerung des Col de la Cayolle folgen noch einige kleinere Alpenpässe. Die Bergdörfer, durch die wir fahren, sind sehr schlicht, verfügen zumeist nicht einmal über ein Geschäft oder ein Cafe. Die Orte vermitteln eine besondere Atmosphäre von Ruhe und Beschaulichkeit. Offenkundig lebt man hier in bescheidenen Verhältnissen, aber mit sich und der Welt zufrieden.


    Rallly Monte Carlo und die Route de Alpenes für den Motorradfahrer sind Sportarten die jeweils durch Verbrennungsmotoren getrieben werden. So führen die Motoren auf zwei und vier Rädern über den Turini-Pass in Richtung Nizza und Monte Carlo. Hier beginnt aus meiner Sicht die schönste Etappe der gesamten Tour nach Nizza. Kurz vor dem Einstieg zur Auffahrt zum Col de Braus tanken wir für heute ein letztes Mal in Sospel. Der Col de Braus ist ein kleiner Pass, der Alpes Maritimes und l’Escarène im Westen mit Sospel im Osten verbindet.


    Nicht einmal zwei Stunden später sind wir in Nizza! Nach unserer Ankunft in Nizza, spürten wir sofort das Flair der Provence. Uns wehte eine frische Brise Lavendel um die Nase. Hier pulsiert das Leben: mehrspuriger Verkehr auf der Küstenstraße. Man liegt am Mittelmeerstrand in der Sonne oder kühlt sich ab in überfüllten Strandlokalen. Als Motorradfahrer fragen wir uns: Warum sind die Leute bloß alle hier und nicht oben in den Bergen?


    Am Abend gehen wir die palmenumsäumte Promenade des Anglais entlang, welche sich über die gesamte Baie des Anges zieht. Allein die Uferpromenade ist malerisch schön mit seinen vielen Blumen, Palmen, kleinen Bars und Restaurants. Die Promenade des Anglais ist übrigens ein Paradies für Sportler, besonders für Jogger, Fahrradfahrer und Inlineskater. Das Meer ist türkisblau und lädt zum Sonnenbaden ein. Unglücklicherweise haben wir keine Badehosen im Gepäck, so dass wir nur mit den Sinnen genießen konnten.


    Auch die Nacht in Nizza vergeht wie im Flug. Ohne Frühstück gleich auf die Maschinen, damit wir zügig aus der Stadt kommen und ab hier Teile der Route Napoleon folgen. Nach kurzer Zeit hat uns das Navi auf den rechten Weg, über Grasse, zum langweiligen Pass Pilon geführt. Über die N85 erreichen wir Castellane und auf dem Marktplatz angekommen, treffen wir ein uns bekanntes Bikerpärchen aus Euskirchen, mit dem wir eine gemeinsame Cafepause genießen.


    Wir fahren weiter Richtung Norden und Hilde mit ihrem Partner nach Nizza.


    Nach und nach erblicken wir in der Ferne die Berge des Grand Canyon du Verdon und bei klarer Sicht sogar einige Spitzen der Südalpenriesen sowie ganz im Westen den kahlen Kopf des Mont Ventoux.


    Unsere Strecke führt Richtung Sainte-Croix-de-Verdon, immer noch an Lavendelfeldern entlang, die im Sommer mit intensiver Farbe und betörendem Duft sicher ihre Weggesellen berauschen. Auf keinen Fall durften wir den wunderbaren Aussichtspunkt hoch über Ste. Croix und dem Lac de Ste. Croix versäumen! Vom Aussichtspunkt genießt man einen traumhaften Blick auf See und Berge. Der weitere Weg entlang dem Canyon Verdon, ist von Reisebussen überfüllt, dass wir kurzerhand entschlossen die geplante Umrundung auslassen und in Moustiers-Sainte-Marie gleich weiter nach Embrun fahren, mit dem Ziel, an diesem Abend wieder in Briancon zu Übernachten.


    Von Briancon fahren wir am nächsten Morgen zum Col de Lautaret. Dieser Gebirgspass verbindet das Tal der Durance (Briançon) und das Tal der Isère oder der Romanche (Le Bourg d’Oisans, Grenoble). Dort oben angekommen, treffen wir einige Biker, die in 2 Std., um 12 Uhr den Der Col du Galibier bei der diesjährigen Erstbefahrung überqueren möchten. Der Galibier ist ein Gebirgspass auf 2.645 Metern Höhe, der die Gebirgsmassive von Arvan Villard und Cerces miteinander verbindet. An seinem Gipfel stoßen die Departements Savoie und Hautes-Alpes aufeinander. Bei der Weiterfahrt kommen wir am Lac Verney vorbei, als plötzlich die Strasse wg. einem Murenabgang gesperrt ist. Schweres Gerät wird benötigt, um die Vermurung zu beseitigen, der ganze Verkehr wurde in beide Richtungen für eine Zeit gesperrt.


    Wir fahren nach einer halben Stunde weiter, zu der uns allen bekanten Montvernier-Serpentinenstraße, von der Mimoto in seinem YouTube „Montvernier Serpentinenstrasse“ Video-Trailer schon berichtet hat.


    Hier der Link:
    YouTube „Montvernier Serpentinenstrasse“



    !!!!!!!!!!!!!!! E N D E Teil 1 !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


    Gruß, Herbert

    Köln (CCAA, Colonia Claudia Ara Agrippinensium, im Mittelalter auf Latein meist Colonia Agrippina genannt). ;-)

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  • Diese gewaltigen Eindrücke der Straßenführung lassen diese Strecke wie im Flug vergehen, und so wird das Serpentinengewirr schneller verlassen als gehofft, und in satten Wiesen führt die Straße flach hinein nach Montvernier. Hier treffen wir den Weg über le Chalet zum Col de Chaussy. Der Charakter der Landschaft überrascht, aufgrund der relativ geringen Höhe entsprechend führt der Weg durch Wald, der nur gelegentlich lohnende Blicke ins Tal zulässt.
    Plötzlich fährt man in eine senkrechte Felswand hinein, von der die Straße einen grandiosen Blick ins Tal ermöglicht. Gleich danach erreichen wir den kleinen Ort Montpascal wo der Pass sofort anschließt.


    Von hier geht es gleich weiter zum Col de Chaussy, der in seiner zweiten Hälfte als Schotterweg zu bewältigen war. Meine Pan und die GS kamen wunderbar mit dem bemerkenswerten Pass, zwischen St-Jean-de-Maurienne und La Chambre in Pontamafrey zurecht. Zu diesem Zeitpunkt hat mein lieber Begleiter jedoch festgestellt, dass sein HR nicht mehr ausreichend Profiltiefe vorzuweisen hatte, mit der Bitte, keine weiteren Pässe dieser Art zu befahren, damit er ohne Pit-Stop sein Zuhause erreichen würde.


    Nun geht es weiter zu dem Col de Madeleine. Der Pass war zu diesem Zeitpunkt wg. der Wintersperre nicht eröffnet worden. In Briancon hatten wir jedoch am Vortag mit einem Biker gesprochen, der ohne Schwierigkeiten den Pass überquert hat, also war für uns klar, dass wir uns dieser Aufgaben ebenfalls stellen, damit wir unser Tagesziel erreichen.



    Den letzten Abschnitt unserer Reise teilen wir in zwei Etappen. Die erste unterbrechen wir in Tafers b. Freiburg in der Schweiz. Den letzten Teil fahren wir ausschließlich auf der Dosenbahn bis Mayen bzw. Köln. Insgesamt haben wir auf dieser Reise 3.540 km bis Köln zurückgelegt, sind um ein schönes Tourenerlebnis sowie ein Fotoalbum reicher und wissen, dass wir im nächsten Jahr wieder los wollen, egal wohin!



    !!!!!!!!!!!!!!! E N D E !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


    Gruß aus Köln
    Herbert

    Köln (CCAA, Colonia Claudia Ara Agrippinensium, im Mittelalter auf Latein meist Colonia Agrippina genannt). ;-)

    Einmal editiert, zuletzt von Herbert_s41 ()

  • Hallo Herbert,



    da hattet Ihr am Anfang der Tour mit dem Wetter etwas Pech,
    enorm was da in der Schweiz noch an Schnee gelegen hat.


    Ansonsten super Fotos und toller und informativer und sehr gut
    geschriebener Tourbericht, Klasse!

  • .... ich bin einfach nur begeistert, dass ist der richtige Stoff für Winterabende. GOO


    EifelPan

  • .... da sehnt man sich den Frühling herbei!

    Gruß vom Tatzel



    --> Jage nicht, was Du nicht töten kannst <--

  • Hallo Herbert,


    wie immer von Dir ein toller Reisebericht mit schönen Fotos. Danke! GOO
    Das macht wieder Lust durchzustarten.


    Bei dem ein oder anderen Foto in Picasa hätten mich schon die Geotags interessiert ;-)


    Man sieht sich. Bis dann ...


  • Hallo Peter,


    deinem Wunsch kann ich gerne nachkommen, das können wir beim nächsten Treffen in zwei Wochen erledigen. Ich werde meinen kleinen 12“ ThinkPad u. die Bilder mitbringen.


    Vielen Dank & Gruß
    Herbert

    Köln (CCAA, Colonia Claudia Ara Agrippinensium, im Mittelalter auf Latein meist Colonia Agrippina genannt). ;-)

  • =dank= euch Allen, dass Ihr die Zeit hattet die Zeilen zu lesen.


    Herbert

    Köln (CCAA, Colonia Claudia Ara Agrippinensium, im Mittelalter auf Latein meist Colonia Agrippina genannt). ;-)

  • Heute, Mo den 28.02.11 auf Arte, 19:30 Uhr.
    „Spektakulärer Rückblick auf die Erschließung der Alpen“


    Lange Zeit bildeten die Alpen ein unüberwindbares geologisches Hindernis im Herzen Europas. Der erste von fünf Teilen der Serie „Die Eroberung der Alpen“ zeigt beeindruckende Bilder von mächtigen Gipfeln und nahezu unpassierbaren Schluchten.


    „Über den Pass“ erzählt von der ersten Strasse über die Alpen, die bereits unter Napoleons Herrschaft entstand, dem Netz von Postkutschenverbindungen und den frühen Eisenbahntrassen. Die Gegenwart des Alpen Verkehrs prägen den Brennerpass und eine der höchstgelegenen Autobahnbrücken der Welt.


    Die weiteren Folgen laufen bis Freitag, täglich auf dem gleichen Sendeplatz von I Arte um 19:30 Uhr.



    Viel Spaß, Herbert

    Köln (CCAA, Colonia Claudia Ara Agrippinensium, im Mittelalter auf Latein meist Colonia Agrippina genannt). ;-)

  • Und für Leute mit viel Tagesfreizeit ab 07.03. jeweils um 14:00h